Naturerlebnis

<h4>1945 - 1951</h4> „ Und so sind es immer Begegnungen, wenn ich die ‚Natur’ anschaue, wir ‚sehen’ nur, was in uns schon vorbereitet ist. Die Imago ist die letztmögliche und endgültige Erscheinungsform eines Bildes, sie ist eine geistige Konstante, die mit dem Leben des Malers festverknüpft und seine eigentliche Aussage ist“ 1, erläutert Otto Greis 1995 zur Natur als Inspirationsquelle seiner Malerei und verweist dabei auch auf die Grenze ihrer Einflussnahme. Weiterlesen →

Otto Greis. Die Feier des Lichts

Werner Haftmann Einige Jahre waren ins Land gegangen, ehe ich im Dezember Otto Greis und seine Bilder wiedersah. Ich hatte keine Sorge vor dieser Begegnung. Seitdem ich diesen jetzt 64jährigen Maler vor mehr als 25 Jahren, damals noch in seinem heimatlichen Frankfurter Umkreis, kennengelernt hatte, konnte ich auf seine Beharrlichkeit in der Lösung seiner bildnerischen Fragestellungen vertrauen. Sie bewahrte immer etwas von der behutsamen, methodischen Folgerichtigkeit des Ingenieurs, als der er begann, auch dann, wenn sich das Ziel solch überlegsamer Klarlegung der Ausdrucksmittel und ihrer Anordnung schließlich als reinster Lyrismus auswies. Weiterlesen →

Pourquoi Paris?

„Pourquoi Paris?“ (Der französische Kunstkritiker Roger van Gindertael stellt diese Frage vielen ausländischen, in Paris lebenden Künstlern) „Diese Frage wurde mir mehrfach gestellt, und ich stellte sie mir schon selbst. In meinem Land wäre meine Arbeit einer voreiligen Fixierung auf eine bestimmte Richtung hin nicht entgangen, und das hätte nur ein Hindernis für die freie Entfaltung der Malerei bedeutet. Ich musste neu und anderswo beginnen. Die Malerei ‚in ihrem eigentlichen Sinne’ beschäftigt mich, ich meine die Erzeugung des farbigen, von innen leuchtenden, poetischen Kunstraumes, aus den der Malerei immanenten Mitteln heraus. Weiterlesen →

Quadriga

<h4>1952</h4> Am 11. Dezember 1952 wird in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt eine Ausstellung eröffnet, deren Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Nachkriegskunst außerordentlich ist. Unter dem Begriff „Neuexpressionisten“ stellen die vier Maler: Otto Greis, Karl-Otto Götz, Bernard Schultze und Heinz Kreutz jeweils drei Bilder aus, die beim Publikum Interesse, Erstaunen und vielfach auch Ablehnung hervorrufen. Insbesondere die weit vorangetriebene Formauflösung ihrer Werke ist für die Betrachter überraschend. Ursula Geiger hat 1987 über die Ausstellung ihre Voraussetzungen und Auswirkungen eine umfangreiche Dokumentation vorgelegt. Weiterlesen →

Seit 1957 war ich in der ‚Île de France’ ansässig

„(...) Seit 1957 war ich in der ‚Île de France’ ansässig, 16 Km vom Zentrum Paris entfernt, es war damals noch in dem alten Haus dicht am Ufer der Seine in La Frette. Um den Landstrich ‚Île de France’ besser zu verstehen, muss ich erwähnen, dass es sich geologisch um ein riesiges, tiefliegendes Becken handelt, in dem das helle Kalkgestein vorherrscht, das auch zum Bau der Kathedralen Verwendung fand. Seine Ausdehnung reicht vom nördlichen Rouen, den Felsabbrüchen von ‚Les Andely’, die in Poussins späten Bildern wie Erinnerungen immer auftauchen, bis zum südlichen Orléans und von Chartres bis Amiens. Weiterlesen →

Stilperioden

1934 - 1938 Für den Begleittext hier klicken 1945 - 1951 Für den Begleittext hier klicken Informell Für den Begleittext hier klicken Funktionales von Fleck und Strich Für den Begleittext hier klicken Tuareg-Serie Für den Begleittext hier klicken 1956 - 1958 Für den Begleittext hier klicken Licht Für den Begleittext hier klicken 1960 - 1962 Für den Begleittext hier klicken 1963 - 1968 Für den Begleittext hier klicken 1970 - 1986 Für den Begleittext hier klicken Atalayar-Serie Für den Begleittext hier klicken 1987 - 1990 Alhamilla-Serie Für den Begleittext hier klicken 1995 - 1997 Sylphiden-Serie Für den Begleittext hier klicken Letzte Bilder Für den Begleittext hier klicken Weiterlesen →

Sylphiden Serie

<h4>1995 - 1997</h4> Ab 1995/96 entstehen kleinformatige Bilder, die Otto Greis als „Sylphiden-Serie“ bezeichnet. Die Form der Serie ist in seinem Werk nicht ungewöhnlich. Von Zeit zu Zeit nutzt der Künstler die dichte Bilderfolge zur Klärung spezieller Formprobleme oder entwickelt mit ihr eine neue Bildidee. Greis’ gesamtes Oeuvre seit etwa 1959 durchzieht die allgemeine Idee der Metamorphose, erkennbar an einer Bildgestaltung, in der sich oftmals eine Arbeit aus der anderen zu entwickeln scheint. Weiterlesen →

Tuareg Serie

„ Am stärksten verändert hat sich Otto Greis. Er hat die farbigen Flecken und sprühenden Nebel zugunsten einer düster versponnenen Malerei verlassen. Viele seiner Bilder, in denen graue und weiße Linien ein System auf fast schwarzem Grund verknoten und umspannen, erinnern an anatomische Gebilde, an Muskeln und Sehnen geheimnisvoller Organismen, an Phantome, in denen Angst und Grauen zu Hause sind. Verquälte Verflechtungen werden da geschaffen, aus denen das Bedrohliche spricht. Greis sucht neue Lösungen. Weiterlesen →

Was ich unter Form in der Malerei verstehe…

„Was ich unter Form in der Malerei verstehe, ist ein Anruf, der, von gewissen Proportionen ausgehend, über das Dargestellte hinausreicht und ein bestimmtes, uns innewohnendes Maßgefühl trifft. Form in dieser Art berührt uns in jeder alten Kunst, wenn auch deren Sujet nicht mehr verständlich oder ohne jede Bedeutung für uns geworden ist.“ (Otto Greis, o.J.) Weiterlesen →

Was mich beschäftigt, ist die Malerei in ihrem eigentlichen Sinne.

„Was mich beschäftigt, ist die Malerei in ihrem eigentlichen Sinne, ich meine die Erzeugung des farbigen, von innen leuchtenden Kunstraumes, mit den der Malerei immanenten Mitteln, in dem die Poesie ihre Wirklichkeit erlangt. Damit die Poesie sich verwirklichen kann, sind bestimmte Bedingungen erforderlich. Ich rede nur von einer Poesie, die aus den Mitteln der Malerei hervorgeht. Der Kunstraum ist gebildet aus einer mehrschichtig gestuften Darstellung eines farbigen Ereignisses. Seine Mittel und Teile sind die der Malerei immanenten Mittel. Weiterlesen →